Gesteuerte Drehdurchführungen

Gesteuerte Drehdurchführung
für einfach wirkende Spannelemente,
8 Stationen

Gesteuerte Drehdurchführung
für doppelt wirkende Spannelemente,
8 Stationen, getrennte Ansteuerung

Beschreibung

Gesteuerte Drehdurchführungen übertragen Hydrauliköl auf Rundtakttische. Der konstruktive Aufbau ist als Drehschieber ausgeführt. Dieser erlaub es, mehrere hydraulische Vorrichtungen gleichzeitig mit Drucköl zu versorgen und unabhängig davon eine Be- und Entladestation über Wegeventile zu spannen oder zu entspannen.

Besonderheiten:

axiale und radiale Anschlüsse im Kolben
einfach wirkend und doppelt wirkend erhältlich
bis zu 10 Stationen möglich
mit 1 oder 2 Stationen zum Be-/Entladen
zum getrennten oder gleichzeitigen Ansteuern
Standardvarianten und Sondervarianten erhältlich

Wichtiger Betriebshinweis:

Die gesteuerten Drehdurchführungen dürfen nur mit Hydrauliköl betrieben werden. Alle Ebenen müssen mit dem Druckerzeuger verbunden werden, um die Dichtungsschmierung zu gewährleisten. Die Inbetriebnahme darf nur mit montierter Verschraubung erfolgen. Gesteuerte Drehdurchführungen sollten nur für Taktbetrieb eingesetzt werden.

Montageanleitung:

Die gesteuerten Drehdurchführungen müssen so montiert werden, dass kein Biegemoment auf das stehende bzw. das rotierende Bauteil ausgeübt wird. Es hat sich bewährt, das rotierende Gehäuse mit den Anschlüssen zu den Spannvorrichtungen zu verschrauben und den stehenden Drehkolben nur gegen Verdrehen zu sichern (keine Lagerkräfte einleiten). Die Leitungsverbindung von Drehmomentenstütze zu Drehkolben sollte nur über Schlauchleitungen erfolgen.

Ab einem Betriebsdruck von ca. 200 bar wird empfohlen, einen Hydraulikspeicher mit Speicher-Sicherheitseinrichtung zwischen dem Rückschlagventil und der Anschlussebene A (Dauerdruckbereich) zu montieren. Der Speicher hat die Aufgabe geringe Leckölverluste auszugleichen, wenn in der Be- und Entladestation entspannt wird. Es wird empfohlen, zur Ansteuerung der Drehdurchführungen nur Wege-Sitzventile zu verwenden.

Schaltungsbeispiel:

1. Bearbeitung
2. Be-/Entladestation
3. Rückschlagventil
4. Speicher

Praxisbeispiele

Stützlager mit integrierter gesteuerter Drehdurchführung

Neben der Möglichkeit, eine Mehrseitenbearbeitung durchzuführen, können je nach Werkstück auch Mehrfachspannungen realisiert werden. Hierbei sollten wegen der Spannqualität und Effektivität hydraulische Spannelemente eingesetzt werden.

Zur Druckölversorgung hat HYDROKOMP ein Stützlager entwickelt, in dem Lager, Lagerklemmung und Drehdurchführung vereinigt sind. Die Drehdurchführung ist mit einer Steuerungsfunktion ausgestattet, die das Spannen und Entspannen nur in einer definierten Stellung erlaubt.

Ein weiterer Vorteil besteht in der Eigenschaft, dass die Lagerklemmung mit dem gleichen hydraulischen Druck versorgt werden kann, mit dem auch die Spannelemente versorgt werden. Dadurch wird eine Druckreduzierung am Hydraulikaggregat eingespart.

Mit der Konstruktion ist es möglich, den Platzbedarf für die Spannvorrichtung zu maximieren, den des Stützlagers zu minimieren und die Kosten für hydraulische und elektrische Steuerungen zu optimieren.

Gesteuerte Drehdurchführung in einer Mehrfach-Wendespannvorrichtung

Der konstruktive Aufbau der gesteuerten Drehdurchführung erlaubt das Be- und Entladen nur in einer definierten Drehposition der Vorrichtung.

Mehrfach-Wendespannvorrichtung

Kostendruck, Zeitdruck, Flexibilität, Qualitätsstandards, Reduzierung der Nebenzeiten – Schlagworte, mit denen ein Fertigungsunternehmen konfrontiert wird und Begriffe, die Ziele formulieren. Im vorliegendem Fall sollte eine hohe Jahresstückzahl in Fertigungslosen von 60 Stück in einer Aufspannung bearbeitet werden.

Als sinnvollste Spannlösung bot sich eine Mehrfach-Wendespannvorrichtung an, die sowohl eine Mehrfachbearbeitung der Werkstücke, wie auch die Mehrfachaufspannung erlaubt. Die Lösung wurde maßgeblich durch den Einsatz der vorhandenen Werkzeugmaschinen mit vertikaler Spindel bestimmt.

HYDROKOMP wurde mit der Konstruktion dieser Vorrichtung beauftragt. Im Vorfeld wurde dazu ein Spannkonzept gemeinsam mit der Fertigungsplanung des Auftraggebers erarbeitet.

Damit immer nur die nach oben gerichtete Seite der Vorrichtung ge- bzw. entspannt werden kann, ist im Gegenlager eine gesteuerte Drehdurchführung installiert. Die Funktion dieser Drehverbindung beruht auf dem Prinzip eines Drehschiebers.

Dieses Konstruktionsprinzip bietet bedeutende Vorteile. Bei Verwendung normaler Drehdurchführungen müsste man eine 6-adrige Drehverbindung benutzen. Diese benötigt einen größeren Bauraum und erzeugt aufgrund der notwendigen Dichtungen ein höheres Bewegungsmoment. Dabei würden zusätzliche Kosten entstehen, weil jede Anschlussebene über ein hydraulisches Wegeventil inkl. elektrischer Steuerung versorgt werden müsste.

Mit der Konstruktion von HYDROKOMP ist es möglich, fünf Seiten der Vorrichtung mit Dauerdruck zu versorgen und nur die sechste, nach oben zeigende Seite hydraulisch spannen bzw. entspannen zu können.